top of page

TÄGLICHE SPEISE - WOCHE 2 - NEUES GEBOT: LEBT EINANDER

Reihe: Wort, Leben und Aufbau – Teil 2 


Wähle einen Tag:


 

MONTAG

Bibellektüre:

Lk 12,32; Joh 1,1. 14; 10,14-16; 13,1-10; Offb 3,8


Mit Gebet lesen:

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“ (Joh 3,16).


CHRISTUS, DAS WORT, BRINGT DAS EWIGE LEBEN ZUM MENSCHEN


Der Titel der Botschaft dieser Woche lautet: „Neues Gebot: Liebt einander“. Kapitel 13 des Johannesevangeliums berichtet von einigen letzten Taten Jesu, wie dem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern, der Fußwaschung (Joh 13,1-10) und Judas‘ Verrat. In einem inzwischen vom Verräter befreiten Umfeld öffnet der Herr Sein Herz und zeigt den Jüngern, was wirklich wichtig war: die Wirklichkeit der Gemeinde, für die Er bald Sein Leben geben würde.

In Seinem irdischen Dienst sprach Jesus, der Gesandte Gottes, nicht Seine eigenen Worte, sondern die Worte des Vaters, der Ihn gesandt hatte: „Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll“ (Joh 12,49). Diese Worte vollbrachten Gottes Werk. Jesus hinterließ uns ein Modell. Und wenn wir den Herrn zurückbringen wollen, müssen wir bis zum Ende der Zeiten diesem Modell folgen: die Worte des von Gott erwählten Propheten hören und ehren, denn es sind Gottes Worte, die Sein Werk vollbringen.

Der Feind versucht ständig, den menschlichen Verstand in Bezug auf den von Gott gewählten Kanal zu verwirren. In der gesamten Bibel sehen wir, wie diejenigen, die Gott ausgewählt hat, um Seine Worte zu sprechen, unter dieser Art von Hinterfragung leiden mussten. Bei Mose war das auch der Fall: „Und Mirjam und Aaron redeten gegen Mose wegen der kuschitischen Frau, die er genommen hatte; denn er hatte eine kuschitische Frau genommen. Und sie sagten: Hat der HERR nur etwa mit Mose geredet? Hat er nicht auch mit uns geredet? Und der HERR hörte es“ (4. Mose 12,1-2). Dies stört sehr die Verwirklichung vom Willen des Herrn auf der Erde.

Am Ende der Zeiten hat Er jedoch eine kleine Herde erwählt: die Gemeinde in Philadelphia. Sie hat wenig Kraft, aber liebt das Wort des Herrn und verleugnet nicht Seinen Namen. In anderen Worten: Philadelphia vertraut nicht auf menschliche Fähigkeiten, sondern auf den Herrn und die Kraft des Wortes Gottes, um Sein Werk zu vollbringen (Lk 12,32; Offb 3,8).

Der Apostel Johannes beginnt Kapitel 13 seines Evangeliums wie folgt: „Vor dem Passahfest aber, als Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zu dem Vater hinzugehen – da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende“ (Joh 13,1). Jesus wusste, dass er an jenem Passahfest als Passahlamm geopfert werden würde und liebte die Seinen bis zum Ende. „Die Seinen“ sind diejenigen, die Ihn in Betanien gut aufgenommen hatten, eine „Miniatur“ des Gemeindelebens. Heute sind auch wir, die Ihn empfangen haben, „die Seinen“, die von Ihm bis zum Ende geliebt werden. Trotz großer Opposition und Verfolgung in Seinem irdischen Dienst fand der Herr Jesus, kurz bevor Er ans Kreuz ging, Seine Gemeinde und liebte sie. Und auch uns hat Er gerufen, um unter denen zu sein, die Er bis zum Ende liebt.

Der erste Teil des Johannesevangeliums endet mit Kapitel 13 und bildet eine Sektion, die zeigt, wie Gott Seinen Sohn als das Wort sandte, um Sich selbst als ewiges Leben in den Menschen einzuführen. Dies wird in diesem Vers deutlich ausgedrückt: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat“ (Joh 3,16). Das ewige Leben, das Gott selbst ist, ist geheimnisvoll und abstrakt. Um es zu empfangen, müssen wir das Wort empfangen, das Christus ist. Deshalb sandte Gott Seinen Sohn als das fleischgewordene Wort, das greifbar ist (Joh 1,1. 14).

Gott sei Dank, Christus ist das Wort! Wenn wir an das Wort Gottes glauben und es empfangen, empfangen wir das ewige Leben, das Christus selbst ist. Doch es wird immer Zweifel an Gottes Gesandten geben. Um das ewige Leben zu empfangen, muss der Mensch glauben, dass Christus der Gesandte des Vaters, der Messias, ist . Die führenden Juden glaubten nicht, dass der Herr Jesus der Christus, der Messias war. Alle Werke, die Er vollbrachte und alle Worte, die Er sprach, kamen nicht von Ihm, sondern vom Vater, der in Ihm war: „Ich aber habe das Zeugnis, das größer ist als das des Johannes; denn die Werke, die der Vater mir gegeben hat, dass ich sie vollende, die Werke selbst, die ich tue, zeugen von mir, dass der Vater mich gesandt hat“ (Joh 5,36); „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (Joh 6,29); „Glaubst du nicht, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine Werke“ (Joh 14,10).

Das Wort, das seinen Ursprung im Vater hatte, vollbrachte Sein Werk. Deshalb sagt Er: „Glaubt mir, dass ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubt um der Werke selbst willen“ (Joh 14,11).

Wenn jemand Schwierigkeiten hat, an den von Gott erwählten Kanal zu glauben, der Seine Worte spricht, sollte er zumindest an die Werke glauben, die Gott durch dieses Wort vollbringt. Die Zeichen und Wunder, die Jesus wirkte, waren Gottes Bestätigung dafür, dass Er der Prophet war. Er wurde von Ihm gesandt, um dem Menschen das ewige Leben zu geben und Gottes Willen zu vollbringen.

Leider nahmen die Anführer des jüdischen Volkes Jesus nicht als Propheten an. Diejenigen, die Ihn aufnahmen, waren diejenigen, die Er bis zum Ende liebte (Joh 13,1); die das Wort des Herrn im Glauben empfingen; die Schafe, die Seine Stimme kennen und Ihm folgen (Joh 10,14-16). Wir gehören zu dieser Gruppe. Heute sind wir noch in der Welt, aber wir werden vom Herrn bis zum Ende bewahrt und geliebt werden.


Schreibe den Satz auf, der dein Herz am meisten berührt hat.

Markiere die Schlüsselpunkte dieses Satzes.

Bete entsprechend dem markierten Text.


 

DIENSTAG

Bibellektüre:

Jes 53,1; Mt 26,14-16; Joh 5,22-23; 6,64. 70-71; 8,23; 12,4-6; Eph 2,22


Mit Gebet lesen:

„Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin“ (Joh 14,3).


CHRISTUS BRINGT DEN MENSCHEN ZUM VATER


Im ersten Abschnitt des Johannesevangeliums kam Christus als das Wort, um Gott, das ewige Leben, in den Menschen einzuführen. Dann offenbart uns der zweite Abschnitt, der in Kapitel 14 beginnt und in Kapitel 21 endet, dass Christus, nachdem Er gestorben und auferstanden war, als der Geist zurückkehren würde, um den Menschen in Gott einzuführen. Wir lesen, was der Apostel Paulus in Epheser schrieb, dass die in Gott eingeführten Menschen im Vater zu einer gegenseitigen Behausung aufgebaut werden (Eph 2,22).

Der Wille Gottes ist, mit den Menschen in einer gegenseitigen Behausung zu wohnen, wie auch in der Offenbarung offenbart wird: „Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott“ (Offb 21,3). In der Übersetzung der Jerusalemer Bibel lautet der letzte Satz dieses Verses: „Und er, Gott-mit-ihnen, wird ihr Gott sein“. In der Ewigkeit wird es nicht mehr möglich sein, Gott von den Menschen zu trennen, daher wird er „Gott-mit-den-Menschen“ sein. Wir und Gott werden eins sein, so wie der Vater und der Sohn eins sind, denn wir wurden in diese Einheit eingeführt.

Der erste Abschnitt endet damit, dass sich Jesus darauf vorbereitet, als Mensch den schwierigsten Schritt zu gehen: die Kreuzigung. Er war bei seinem letzten Passahfest und würde bald als das Passahlamm geopfert werden: „Und bei einem Abendessen, als der Teufel schon dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, es ins Herz gegeben hatte, dass er ihn überliefere“ (Joh 13,2). Jesus hatte bereits angedeutet, dass Judas Ihn verraten würde und bezeichnete ihn als Teufel (Joh 6,64. 70-71). Und der Apostel Johannes nannte ihn auch einen Dieb (Joh 12,4-6).

Johannes legte großen Wert darauf, Passagen über Judas‘ Verrat zu dokumentieren, um uns zu warnen. Wenn wir nicht im Licht des Wortes Gottes bleiben, um ständig gereinigt zu werden, und in unseren Herzen Unzufriedenheit, Ehrgeiz und Eigeninteressen in Bezug auf das Werk des Herrn haben, wird dies zum Verrat führen. Wenn jemand unter uns immer noch nach Position oder Eigeninteressen im Werk des Herrn strebt, wird er eines Tages ein Verräter werden.

Es gibt nichts Unehrlicheres und Niederträchtigeres als Verrat. Judas nutzte Jesus aus, um zu bekommen, was er wollte: Geld. Das Geld aus der Spendenkasse zu stehlen, reichte ihm nicht. Boshaft näherte er sich den Pharisäern und den obersten Priestern, um ihnen einen Pakt anzubieten, Jesus zu verraten und noch mehr Geld zu bekommen (Mt 26,14-16). Wer das Werk Gottes ausnutzt, um seine eigenen dunklen Ziele zu erreichen, ist ebenso ein Verräter wie Judas.

Der Vater vertraute alles Jesu Händen an, wie geschrieben steht: „Jesus – im Bewusstsein, dass der Vater ihm alles in die Hände gegeben und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott hinging“ (Joh 13,3). Jesus tat nichts ohne den Vater, sondern nur in Einheit mit Ihm. Christus kam von Gott, und nun war der Moment gekommen, an dem Er zu Ihm zurückkehren würde, weshalb Er zu den Jüngern sagte: „Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich! Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin“ (Joh 14,1-3). Jesus musste zum Vater gehen, aber zuvor musste Er sterben. Sein Weggehen hatte den Zweck, uns einen Platz bei Gott vorzubereiten, um uns dann zu Ihm zu bringen.

Der Herr Jesus ging durch den Tod zum Vater, aber Gott erweckte Ihn auf. Und auferstanden kam Er zu uns als der Geist zurück. Als Mensch ging Er durch den Tod zum Vater, und als Geist kam Er durch die Auferstehung zu uns zurück. Daher kann Er in jeden hineingehen, der an Ihn glaubt. Wir glauben an Ihn, Er kam in uns hinein und brachte uns zum Vater. Du und ich sind durch den Geist Jesu im Vater. So wie der Sohn im Vater war, sind auch wir heute in Gott!

Christus ist der Arm Gottes, der Seinen Willen ausführt (Jes 53,1). Gott hat Ihm Sein Werk anvertraut, das noch nicht abgeschlossen ist. Christus hat Seine Gemeinde gezeugt und setzt heute durch sie die Ausführung von Gottes Willen fort. Er hat uns nicht allein gelassen; im Gegenteil, Er ist bei uns und führt den Willen des Vaters durch uns aus. Deshalb, um den Vater zu ehren, müssen wir den Sohn ehren, der von Ihm gesandt wurde. Wer nicht den Sohn ehrt, ehrt nicht den Vater, der Ihn gesandt hat (Joh 5,22-23).

Nikodemus verstand nicht, wie Jesus so viele Wunder und Zeichen tun konnte, noch verstand er die Worte, die Jesus sprach. Dies geschah, weil Jesus von oben gekommen war: „Der von oben kommt, ist über allen; der von der Erde ist, ist von der Erde und redet von der Erde her. Der vom Himmel kommt, ist über allen“ (Joh 3,31). Christus kam von Gott. Er ist das Wort, das Fleisch wurde. Er kam von oben und sprach daher von dem, was er in der Himmelswelt gesehen hatte (Joh 8,23). Sein Sprechen ist anders als das aller anderen, denn Sein Wort ist das ewige Leben.


Schreibe den Satz auf, der dein Herz am meisten berührt hat.

Markiere die Schlüsselpunkte dieses Satzes.

Bete entsprechend dem markierten Text.


 

MITTWOCH

Bibellektüre:

Apg 2,32-36


Mit Gebet lesen:

„Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht zur rechten Zeit“ (1. Petr 5,6).


SICH UNTER DIE MÄCHTIGE HAND GOTTES DEMÜTIGEN


Der Beginn des Kapitels 13 im Johannesevangelium betont, dass Jesus kurz davor stand, den Auftrag zu erfüllen, den der Vater Ihm auf der Erde gegeben hatte: für uns am Kreuz zu sterben. Doch Er blieb nicht im Tod, weil Gott Ihn auferweckte und Ihn in den Himmel aufsteigen ließ, wo Er sich zur Rechten Gottes setzte (Apg 2,32-36). Während des Passahmahls stand Jesus „von dem Abendessen auf und legt die Oberkleider ab; und er nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich“ (Joh 13,4-5). Das letzte Abendmahl des Herrn mit Seinen Jüngern war ein sehr feierlicher Moment, da alle wussten, dass der Tod des Herrn nahe war.

Jesus war die berühmteste Person, der Protagonist dieses Mahls, und dennoch tat Er etwas Überraschendes. Bevor Er ging, wollte Jesus uns eine wichtige Lektion lehren, ein Beispiel geben. Er stand auf, legte seine Oberkleider ab, nahm ein Tuch und band es sich um die Hüfte. Zu jener Zeit umgürteten sich nur Diener mit einem Tuch. Jesus, der bedeutendste Gast dieses Mahls, umgürtete sich wie ein Diener und nahm die Rolle eines Knechts an.

Die meisten Menschen suchen immer nach der ehrenvollsten Position, aber Jesus ging in die entgegengesetzte Richtung. Diese Haltung war eine Überraschung für alle. Als Er sich Simon Petrus näherte, sagte dieser zu Ihm: „Er kommt nun zu Simon Petrus; der spricht zu ihm: Herr, du wäschst meine Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen. Petrus spricht zu ihm: Du sollst nie und nimmer meine Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt!“ (Joh 13,6-9).

Petrus reagierte mit großer Überraschung, als er die Situation sah, erkannte aber später, was Jesus tat, und es wurde ihm zur Lehre. So sehr, dass er in seinem ersten Brief sagte: „Ebenso ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter! Alle aber umkleidet euch mit Demut im Umgang miteinander! Denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade“ (1 Petr 5,5).

Wir haben in letzter Zeit viele junge Erwachsene und Jugendliche ermutigt, in das Werk des Herrn einbezogen zu werden. Unsere Jugendlichen sind die Truppen, und unsere jungen Erwachsenen sind die Truppenführer. Sie sind sehr nützlich in den Händen des Herrn, aber wir möchten, dass sie noch nützlicher werden; dass sie lernen, das Werk des Herrn zu tun und mehr Reife erreichen. Sie sollen in jeder Gemeinde diejenigen sein, die den verantwortlichen Brüdern helfen, das Werk des Herrn voranzutreiben, ohne Stolz und ohne sich um Positionen oder Ehrenplätze zu kümmern. Ich kenne junge Leute, die danach streben, Ehre und Anerkennung für sich selbst zu suchen und die letztlich in die Fallen des Teufels geraten sind, den Weg Satans gegangen sind, der der Weg des Stolzes und der Überheblichkeit ist.

Lieber junger Erwachsener, selbst wenn du in einer bestimmten Angelegenheit im Recht bist, folge dem Weg der Unterordnung und der Demut, denn das wird immer zu Leben führen. Den Weg der Rebellion zu wählen bedeutet, den Weg des Lebens zu verlieren, daher sei immer den Älteren untergeordnet. Suche nicht nach Positionen und Anerkennung, denn wenn wir uns in Demut halten, wird Gott uns immer Seine Gnade geben.

In meinem Leben gab es Situationen, in denen ich gedemütigt wurde, aber Gott sei Dank, ich habe mich ihnen unterworfen. Wenn Gott mich durch diese Situationen gehen ließ, dann weil ich es brauchte. Wenn wir unter diesen Umständen auf Gott vertrauen und uns Ihm unterordnen, wird er uns zur rechten Zeit erhöhen. Wir müssen uns nicht darum kümmern, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen (1. Petr 5,6). Vorsicht vor den Fallen Satans: „Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“ (V. 8). Er geht umher; lasst ihn nicht durch den Stolz und Ehrgeiz eindringen, lasst nicht zu, dass er uns zu Verrätern macht, wie er es mit Judas tat. Paulus sagte zu den Ephesern: „Und gebt dem Teufel keinen Raum!“ (Eph 4,27). Ernähren wir ihn nicht, sondern hungern wir ihn aus, indem wir den Weg des Herrn gehen, den Weg der Demut, den Weg des Dienens untereinander. So wird Satan keinen Raum unter uns haben.


Schreibe den Satz auf, der dein Herz am meisten berührt hat.

Markiere die Schlüsselpunkte dieses Satzes.

Bete entsprechend dem markierten Text.


 

DONNERSTAG

Bibellektüre:

Joh 8,12; 13,18-19; Eph 5,8. 19. 25-26; Kol 3,16


Mit Gebet lesen:

„Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe“ (Joh 15,3).


REIN DURCH DAS WORT, DAS AUS GOTTES MUND KOMMT


Während Jesus den Jüngern die Füße wusch, sagte Petrus zu ihm: „Herr, du wäschst meine Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, weißt du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen. Petrus spricht zu ihm: Du sollst nie und nimmer meine Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil mit mir. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht meine Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er kannte den, der ihn überlieferte; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein“ (Joh 13,6-11). Damals brauchte man nicht erneut zu baden, wenn man bereits gebadet hatte; es reichte, die Füße zu waschen, die durch die Sandalen schmutzig wurden.

Was bedeutet es, rein zu sein? Der Herr Jesus sagte: „Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe“ (Joh 15,3). Das Wort, das Jesus spricht, macht uns rein. Judas war der Verräter und war nicht rein (Joh 13,11). Da er Jesu Wort nicht schätzte, war er die ganze Zeit schmutzig. Sein eigentliches Interesse galt nicht dem Wort, sondern dem Geld, denn er war habgierig.

Jesus liebt die Gemeinde, für die Er gestorben ist (Eph 5,25-26). Christus hat uns durch Sein Wort gereinigt und heiligt uns durch das Wasserbad im Wort. Dies geschieht, wenn wir in das Wort eintauchen. Was ist das Eintauchen? Es ist, ins Wort einzutauchen und vollständig davon umgeben zu sein. Dazu wählen wir einen Abschnitt des Wortes aus und beginnen, ihn zu sprechen, auszurufen, zu verkünden, zu wiederholen und zu beten, gemäß dem Empfinden, das dort ist. Danach teilen wir einander mit, was uns berührt hat.

Außerdem machen wir Notizen zum genossenen Abschnitt, schreiben ihn ab und schreiben Lieder oder Schlachtrufe zu den berührendsten Punkten. Auf diese Weise wenden wir das Wort in unserem Leben an, es wird dauerhaft in unser Herz eingeprägt und wir werden vom Geist erfüllt. Der Apostel Paulus ermutigte bereits in seinen Briefen zu dieser wunderbaren Praxis. Dies sehen wir besonders in Epheser (5,19) und in Kolosser (3,16). Wenn wir in das Wort eintauchen, erreicht der Herr Sein Ziel: uns durch das Wort zu reinigen, „damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen hat, sondern dass sie heilig und tadellos ist“ (Eph 5,27). Diejenigen, die das Wort des Herrn mit Ehrfurcht lieben, werden ständig davon gereinigt.

Zurück zu Johannes, Kapitel 13: „Als er nun ihre Füße gewaschen und seine Oberkleider genommen hatte, legte er sich wieder zu Tisch und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und ihr sagt recht, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr, auch ein Gesandter nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!“ (Joh 13,12-17). Dies ist eine sehr wichtige Lektion, die jeder Diener Gottes lernen muss. Wenn Jesus, der Herr und Meister, sich beugte, sich demütigte, um den Jüngern die Füße zu waschen, sollten wir Seinem Beispiel folgen und einander die Füße waschen. Würdest du dich demütigen und deinem Bruder die Füße waschen?

Das Johannesevangelium zeigt außerdem, wie der Herr wegen dem Verräter belastet war (Joh 13,18-19). Tatsächlich wählte Jesus nur elf der zwölf Jünger aus, denn Judas, obwohl einer der Zwölf, war ein Verräter. Jesus weiß, wen er ausgewählt hat, wer Seine Schafe sind, wer die Menschen sind, die der Vater Ihm gegeben hat und um die Er sich bis zum Ende kümmern wird.

Deshalb ist es so wichtig, Sein Wort zu lieben und immer Seinen Willen zu tun. Der Herr machte deutlich: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist“ (Mt 7,21). Wichtig ist, den Willen des Vaters zu tun. Sei kein Verräter, ein Schein-Christ, der, anstatt den Willen Gottes zu suchen, seine eigenen versteckten Interessen verfolgt wie Judas.

Verrat ist etwas sehr Niederträchtiges und belastete den Herrn, daher sprach er oft darüber. Schließlich sagte Jesus: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat“ (Joh 13,20). Wenn wir auf die Straße gehen, um das „Darf ich für dich beten?“ zu praktizieren, wird jeder, der uns aufnimmt, den Herrn selbst aufnehmen, der uns gesandt hat. Wer dich aufnimmt, nimmt den Herrn auf, und wer den Herrn aufnimmt, nimmt Gott selbst auf.

Wieder sprach der Herr über den Verräter, diesmal betrübt im Geist: „Als Jesus dies gesagt hatte, wurde er im Geist erschüttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern“ (Joh 13,21). Sieh, wie dies das Herz von Jesus schmerzte. Trotz der Warnung des Herrn verstanden die Jünger nicht, von wem er sprach (Joh 13,22). Petrus gab Johannes, der an der Brust Jesu lag, ein Zeichen, damit er Ihn fragte, wer der Verräter war (Joh 13,23-25): „Jesus antwortete: Der ist es, für den ich den Bissen eintauchen und ihm geben werde. Und als er den Bissen eingetaucht hatte, nimmt er ihn und gibt ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot. Und nach dem Bissen fuhr dann der Satan in ihn. Jesus spricht nun zu ihm: Was du tust, tu schnell! Keiner aber von den zu Tisch Liegenden verstand, wozu er ihm dies sagte: Denn einige meinten, weil Judas die Kasse hatte, dass Jesus zu ihm sagte: Kaufe, was wir für das Fest benötigen, oder dass er den Armen etwas geben solle. Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Es war aber Nacht“ (Joh 13,26-30). Es ist interessant zu bemerken, dass Johannes ausdrücklich erwähnt, dass es Nacht war, als Judas hinausging. Judas verließ die Gegenwart dessen, der das Licht der Welt war, um die Werke der Finsternis in der Finsternis zu tun. Wir hingegen sind Kinder des Lichts und folgen dem Herrn, der für uns das Licht des Lebens ist (Joh 8,12; Eph 5,8).


Schreibe den Satz auf, der dein Herz am meisten berührt hat.

Markiere die Schlüsselpunkte dieses Satzes.

Bete entsprechend dem markierten Text.


 

FREITAG

Bibellektüre:

Mt 10,16; Joh 12,3-6; 13,10. 18. 21


Mit Gebet lesen:

„Du aber bist meiner Lehre gefolgt, meinem Lebenswandel, meinem Vorsatz, meinem Glauben, meiner Langmut, meiner Liebe, meinem Ausharren“ (2. Tim 3,10).


DEM HERRN VON NAHEM FOLGEN


Judas, der Verräter, aß zusammen mit dem Herrn, sah, wie Er handelte, und hörte jedes Wort, das aus Seinem Mund kam. Judas kannte das Herz von Jesus, aber nichts davon änderte seine Person. Das ist ein sehr trauriges Beispiel. Dank dem Herrn, wir haben auch das Beispiel von Timotheus, der Paulus tatsächlich von nahem folgte: „Du aber bist meiner Lehre gefolgt, meinem Lebenswandel, meinem Vorsatz, meinem Glauben, meiner Langmut, meiner Liebe, meinem Ausharren, meinen Verfolgungen, meinen Leiden, die mir in Antiochia, in Ikonion, in Lystra widerfahren sind. Diese Verfolgungen ertrug ich, und aus allen hat der Herr mich gerettet“ (2. Tim 3,10-11). Und was ist mit uns: Folgen wir dem prophetischen Wort von nahem? Es geht nicht nur darum, es zu hören, sondern wir müssen dieses Wort wiederkäuen, wie es die Jugendlichen tun, indem sie es notieren und abschreiben. Folgen wir von nahem, wie Timotheus jedem Wort von Paulus von nahem folgte.

Timotheus folgte nicht nur den Lehren von Paulus, sondern auch seinem Verhalten. Er beobachtete, wie sich Paulus in jeder Situation verhielt: in Zeiten der Ruhe, der Bedrängnis und der Konflikte. Er kannte das Herz von Paulus, wusste, dass er keine Ambitionen hatte, nicht um Positionen kämpfte oder Ruhm und Beliebtheit suchte. Im Gegenteil, er wusste, dass Paulus ein reines Herz und viel Glauben hatte. Selbst in den schwierigsten Situationen sah Timotheus den Glauben von Paulus und wie dieser auf die Kraft Gottes vertraute, und er kannte seine Langmut und Geduld, wenn er darauf wartete, dass die Geschwister wuchsen und aufhörten, Kinder in Christus zu sein. Timotheus kannte auch das Durchhaltevermögen von Paulus inmitten von Leiden und Verfolgungen.

Die zwölf Jünger folgten Jesus aus der Nähe. Einer von ihnen jedoch nutzte dies nicht, sondern verriet Ihn. Das verletzte das Herz des Herrn. Wie im 13. Kapitel des Johannesevangeliums zu sehen ist, erwähnte der Herr den Verrat mehrmals, doch die Jünger verstanden es noch nicht und wussten nicht, von wem Er sprach (V. 10. 18. 21). Wahrscheinlich konnte Judas sehr gut vortäuschen. Als Maria das Alabasterfläschchen zerbrach, zeigte Judas Empörung, und einige Jünger stimmten ihm zu, da sie dachten, er sorge sich um die Armen. Aber Johannes vermerkte, dass er in Wirklichkeit ein Dieb war (12,3-6).

Die Jünger erkannten nicht, wer Judas wirklich war. Als dieser den Bissen nahm, fuhr Satan in ihn, und keiner der Jünger bemerkte es. Das betont, dass wir einfach wie die Taube, aber auch klug wie die Schlange sein müssen (Mt 10,16). Wir müssen aufmerksam und dürfen nicht naiv sein. Wenn etwas nicht stimmt, müssen wir es bemerken, denn wenn die Konsequenzen kommen, könnte es vielen Menschen schaden.

Nachdem Judas gegangen war, fühlte der Herr sich frei, etwas sehr Wichtiges zu denen zu sagen, die Er auserwählt hatte. Jesus wusch den Jüngern die Füße und gab ein Beispiel der Demut, aber der Hauptzweck war einander zu lieben. Solange jemand sich selbst in hohem Maß schätzt, wird er niemals einen anderen lieben können außer sich selbst. Daher ist das „Fußwaschen“ kein bloßes Ritual, sondern soll uns Demut beibringen. So werden wir lernen, einander zu lieben.

Nachdem Judas gegangen war, sagte der Herr: „Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und er wird ihn sogleich verherrlichen“ (Joh 13,31-32). Dies stand kurz bevor, mit dem Tod und der Auferstehung Jesu. Im Tod und in der Auferstehung würde der Vater im Sohn verherrlicht werden und Ihn ebenso verherrlichen, was sehr bald geschehen würde.

Über Seinen Tod sagte der Herr: „Kinder, noch eine kleine Weile bin ich bei euch; ihr werdet mich suchen, und wie ich den Juden sagte: Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen, so sage ich jetzt auch euch“ (Joh 13,33). Das Wort „Kinder“ im Griechischen ist teknon, was ein neugeborenes Kind, ein kleines Kind, bedeutet. Johannes verwendete dieses Wort auch häufig in seinen Briefen. Es ist ein sehr liebevolles Wort. Jesus wartete, bis der Verräter gegangen war, um die Jünger als Kinder zu bezeichnen. Diese Kinder, ebenso wie wir, sind diejenigen, die der Herr bis zum Ende lieben wird.


Schreibe den Satz auf, der dein Herz am meisten berührt hat.

Markiere die Schlüsselpunkte dieses Satzes.

Bete entsprechend dem markierten Text.


 

SAMSTAG

Bibellektüre:

Joh 13,33-35


Mit Gebet lesen:

„Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt“ (Joh 13,34).


LIEBE: DIE WIRKLICHKEIT DER GEMEINDE


Als Jesus zu Seinen Jüngern sagte: „Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen“ (Joh 13,33b), bezog Er sich auf Seinen Tod. Den Tod zur Erlösung kann nur Christus vollbringen. Dies ist ein Weg, den wir nicht gehen konnten, daher konnten wir nicht mit Ihm gehen. Als Er zurückkam, also als Er auferstanden ist, ist Er als der Geist der Wahrheit zurückgekehrt, damit wir die Wirklichkeit der Gemeinde leben könnten.

Was ist die Wirklichkeit der Gemeinde? Wir können das in den folgenden Versen sehen: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh 13,34-35). Was Gott wirklich von der Gemeinde erwartet, sind nicht viele Werke, sondern dass unter uns ein Gewebe der Liebe entsteht.

Während wir zusammen rausgehen, um das Evangelium zu predigen, mit den Menschen zu beten, in das Wort einzutauchen, es im Herzen einzuprägen, einander zu ermahnen und in den Fürsorge-Netzwerken zu dienen, bringt Gott dieses Gewebe der Liebe unter uns hervor. Vielleicht möchte jemand noch nicht mit bestimmten Geschwistern dienen, weil er nicht so viel Liebe für sie empfindet, aber was verstanden werden muss, ist, dass es nicht um die Liebe geht, die man hat, sondern um die Liebe Gottes. Das Rohmaterial dieser Liebe ist die Liebe Gottes, die durch das Wort kommt.

Das Wort bringt Christus, Christus ist Gott, und Gott ist Liebe. Aus diesem Grund ermutigen wir alle, in das Wort einzutauchen, es im Herzen einzugravieren, denn auf diese Weise wird die Liebe Gottes auch in uns hineingehen und uns mit Wirklichkeit erfüllen. Christus füllt uns mit der Liebe Gottes, und ohne es zu bemerken, beginnen wir, diejenigen zu lieben, die wir vorher nicht lieben konnten.

Wenn wir in diese Richtung gehen, in das Wort eintauchen und es in uns einprägen, werden wir durch das Wort die Liebe Gottes empfangen. In diesem „göttlichen Gewebe“ ist der Faden, der von Gott kommt, die Liebe, also der vertikale Kettfaden. Dieser Faden, der von oben kommt, ist die Liebe Gottes. Die Liebe Gottes erfüllt uns innerlich und lässt uns die Bruderliebe hervorbringen, die der Schussfaden ist, der horizontale Faden. Wir haben die Liebe Gottes als Kettfaden und die Bruderliebe als Schussfaden. So verweben wir die Liebe Gottes mit der Bruderliebe, indem wir einen Faden mit dem anderen verweben, und dieses Verweben wird den Aufbau der Gemeinde hervorbringen.

Die Liebe Gottes hat eine haftende Kraft, die klebt, die vereint. Sie ist es, die uns verbinden kann, die uns mit Vollkommenheit untereinander bindet, und nicht unsere natürliche Liebe: „Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr! Zu diesem allen aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist!“ (Kol 3,13-14).

Je mehr wir also durch das Wort die Wirklichkeit der Liebe Gottes empfangen, desto mehr verbinden wir uns, desto mehr verknüpfen und verweben wir uns miteinander. Es wird der Moment kommen, in dem wir nicht mehr merken, wie sehr wir miteinander verbunden sind und uns nicht mehr voneinander trennen können.

Als der Herr sagte: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh 13,35), ist das Wort „Liebe“ hier agape, die Liebe Gottes. Gott gibt uns Seine Liebe als Rohmaterial, als Versorgung an Liebe, um die Geschwister zu lieben. Wenn Er uns nicht mit dieser Liebe versorgt, können wir die Geschwister nicht lieben.

Gott versorgt uns mit Liebe durch das Wort. Paulus sagte zu den Ephesern: „Dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid, damit ihr imstande seid, mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes“ (Eph 3,17-19). Wir lassen Christus in unserem Herzen wohnen, indem wir das Wort empfangen, darin eintauchen und es in uns einprägen. Dies bewirkt, dass Christus, der bereits in unserem Geist wohnt, auch in unserem Verstand, Willen und Gefühl wohnt. Und die Liebe wird beginnen, als Fundament für den Bau zu erscheinen, den Gott wünscht: den Aufbau der Gemeinde.

So verstehen wir die wahre Dimension des Universums; nicht des physischen und sichtbaren Universums, sondern des Universums Gottes, des Universums der Ewigkeit. So werden wir, mit allen Heiligen, in der Liebe gegründet, die Dimensionen Gottes verstehen können, sowie die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt, um mit der ganzen Fülle Gottes erfüllt zu werden. Er ist Liebe und möchte uns erfüllen. Dann werden wir voller Liebe sein. Das ist Vollkommenheit!


Schreibe den Satz auf, der dein Herz am meisten berührt hat.

Markiere die Schlüsselpunkte dieses Satzes.

Bete entsprechend dem markierten Text.


 

SONNTAG

Bibellektüre:

1. Kor 13,8-10; Phil 2,1-4


Mit Gebet lesen:

„Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben hingegeben hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben“ (1. Joh 3,16).


IN DIE LIEBE GOTTES EINTAUCHEN


Alles, was wir heute erleben, ist noch nicht die Fülle der geistlichen Dimension. Was wir genießen, so wunderbar es auch sein mag, ist immer noch nur ein Teil davon. Wie Paulus den Korinthern sagte: „Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden“ (1. Kor 13,8-10). Das Vollkommene, das kommen wird, ist die Liebe.

Wenn alles zu Ende ist und die Ewigkeit beginnt, werden wir den Unterschied verstehen können zwischen dem, was wir in dieser Dimension erleben und dem, was wir in Gottes Dimension - der Ewigkeit - erleben. Wir werden die Liebe wie nie zuvor spüren, denn wir werden in Gott eintauchen, der Liebe ist. Es wird sein, als würden wir in einen Pool der Liebe eintauchen. Wir werden vollkommen umarmt und vollkommen geliebt sein, denn wir werden in Gott sein, und Gott ist Liebe. Wir werden diese Liebe nutzen, um einander zu lieben, denn wir werden für alle Ewigkeit zusammen sein. Es wird keine Kritik, keinen Neid und keine Eifersucht mehr geben, denn wir werden tatsächlich untrennbar sein.

Deshalb vereint uns der Herr heute intensiv, wie der Apostel Paulus in Epheser sagte: „Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus. Aus ihm wird der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch jedes der Unterstützung dienende Gelenk, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teils; und so wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe“ (4,15-16). Das Wort „verbunden“ in diesem Vers ist ein Verb, das „mit Kraft vereinen, intensiv zusammenbringen“ bedeutet. Es ist die bildliche Bedeutung dieses Gewebes der Liebe, in dem alle durch die Unterstützung jedes Gelenks, entsprechend der gerechten Zusammenarbeit jedes Teils funktionieren. Der Herr bereitet uns von jetzt an darauf vor, in diese Liebe einzutauchen. Deshalb ist es so notwendig, dass wir dem Wort folgen.

Das „Fußwaschen“ war eine Vorbereitung für eine Atmosphäre der Liebe zwischen Gott und uns. Es ist diese Atmosphäre der Liebe, die Gott für Sich und für uns will! Wenn wir unser Ich aktiv halten und immer nach einer herausragenden Position und Ehre streben, werden wir niemals einander die Füße waschen. Deshalb lasst uns unsere Position der Ehre aufgeben, um einander mit demütigem und aufrichtigem Herzen zu dienen.

Wer ist bereit, seine Position der Ehre im Namen der Liebe abzulegen und sich mit Demut herabzusetzen, um den Geschwistern zu dienen? Nur so wird die Atmosphäre zwischen uns die sein, die im Brief an die Philipper beschrieben wird: „Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches Mitleid und Erbarmen, so erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid, nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht tut, sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst; ein jeder sehe nicht nur auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen“ (2,1-4).

Wenn wir in einem Gewebe der Liebe verwoben sind, werden wir dasselbe denken. Es macht keinen Sinn, dass die Fäden eines Gewebes nicht denselben Gedanken haben. In der King James Version ist der Ausdruck „nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht“ übersetzt als „nichts aus Rivalität oder Eitelkeit“. Wir sind Rivalen von niemandem, wir konkurrieren nicht mit anderen Geschwistern. Wir sollten unseren Dienst nicht zu einem Wettbewerb mit anderen Diensten machen. Wir sind nicht unter Rivalen wie in einem Unternehmen, sondern wir sind im Leib Christi und sind Glieder voneinander. Wir sollten uns nicht besser fühlen als andere in dem, was wir sind oder tun. Vielmehr sollen wir darauf schauen, „dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst“ und „ein jeder sehe nicht nur auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen“ (Phil 2,3-4).

Lasst uns das praktizieren. Wir sollten uns erniedrigen, uns demütigen, einander die Füße waschen, einander lieben. Durch die Versorgung mit dem Wort empfangen wir die Liebe Gottes, und durch die Liebe Gottes fließt die Bruderliebe von uns zu allen Geschwistern. Halleluja!


Schreibe den Satz auf, der dein Herz am meisten berührt hat.

Markiere die Schlüsselpunkte dieses Satzes.

Bete entsprechend dem markierten Text.

bottom of page